Was ist IT Sicherheit?
Wenn Unternehmen oder Organisationen online kommunizieren, Daten speichern oder übertragen, muss die IT-Sicherheit gewährleistet sein. ...
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Ein Managementsystem für Informationssicherheit, oft mit der Abkürzung ISMS bezeichnet, ist ein strukturierter Ansatz zur Verwaltung und Optimierung der Informationssicherheit in Unternehmen. Das Hauptziel ist der Schutz von sensiblen Daten und der IT-Infrastruktur. Das ISMS bietet zur Zielerreichung einen stabilen Rahmen, der aus klar definierten Richtlinien, durchdachten Verfahren und effektiven technischen Maßnahmen besteht.
Was es hierbei zu beachten gilt und was im Detail hinter einem ISMS steckt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Die Abkürzung ISMS steht ursprünglich für „Information Security Management System“. Es bezieht sich auf ein umfassendes System von Richtlinien und Verfahren um die Sicherheit von IT-Umgebungen und damit auch die der Informationssicherheit im Unternehmen zu gewährleisten. Angesichts der ständig wachsenden Bedrohungen durch Cyberkriminalität nimmt die Bedeutung eines gut implementierten IT Sicherheitskonzeptes immer weiter zu. Eine sorgfältig ausgearbeitete IT-Sicherheitsstrategie trägt also nicht nur entscheidend dazu bei, finanzielle Verluste und Schäden zu vermeiden, sondern sie spielt auch eine grundlegende Rolle dabei, das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern zu festigen. Zudem wird sichergestellt, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden.
Obwohl beide Begriffe häufig in einem Atemzug genannt werden und eng miteinander verbunden sind, gibt es wesentliche Unterschiede. IT-Sicherheit konzentriert sich primär auf technische Maßnahmen und Tools um IT-Systeme vor Angriffen zu schützen. Dazu gehören Firewalls, Antivirenprogramme, Verschlüsselungen und weitere Technologien, die verhindern, dass Unbefugte auf Daten zugreifen oder diese manipulieren.
Im Gegensatz dazu ist ein ISMS ein ganzheitlicher Ansatz. Hier werden nicht nur technische Aspekte behandelt, sondern auch organisatorische und prozessorientierte Gesichtspunkte umfasst. Betrachtet wird die Informationssicherheit als Teil des ganzheitlichen Risikomanagements eines Unternehmens. Dazu gehört deshalb auch die Bewertung von Risiken, die Entwicklung und Umsetzung von Sicherheitsrichtlinien, die Schulung von Mitarbeitern und das ständige Monitoring sowie die kontinuierliche Verbesserung von Sicherheitsmaßnahmen.
Ein ISMS nimmt also eine zentrale Position ein, indem es das Bewusstsein für mögliche Risiken in der gesamten Organisation schärft. Es gewährleistet, dass alle Mitarbeiter umfassend in Sicherheitsfragen geschult werden, und fördert damit eine Sicherheitskultur, die es jedem einzelnen Angestellten ermöglicht, aktiv zur Sicherheit des Unternehmens beizutragen.
Ob ein Unternehmen ein ISMS einführen muss, hängt von der Branche und gesetzlichen Vorgaben ab. In Sektoren und Organisationen kritischer Infrastrukturen (KRITIS) sowie in Unternehmen die der NIS2-Richtlinie unterliegen, ist die Implementierung eines ISMS bald auch gesetzlich vorgeschrieben und dementsprechend verpflichtend. Auch die DSGVO oder die Verarbeitung personenbezogener Daten kann eine Implementierung notwendig machen. Ziel ist es, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von sensiblen Informationen und Daten nachhaltig sicherzustellen und so einen umfassenden Informationsschutz zu gewährleisten.
Ein ISMS sollte auf anerkannten Standards basieren um hohe Qualität und Wirksamkeit zu gewährleisten. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Norm ist die ISO 27001. Dieser internationale Standard definiert spezifische Anforderungen, die für die Implementierung und den Betrieb eines effektiven ISMS unerlässlich sind. Sie bietet Unternehmen eine klare und strukturierte Methode zur Identifizierung, Analyse und Bewertung von Risiken. Außerdem hilft sie bei der Umsetzung gezielter Sicherheitsmaßnahmen um potenzielle Bedrohungen zu minimieren.
Neben dieser internationalen Norm gibt es den IT-Grundschutz, der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt wurde. Dieser bietet spezifische Vorgaben und Empfehlungen, die speziell auf die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen deutscher Unternehmen abgestimmt sind.
Ein wesentliches Element eines erfolgreichen ISMS ist die Schaffung einer unternehmensweiten Sicherheitskultur. Dies bedeutet, dass Sicherheitsmaßnahmen nicht nur auf die IT-Abteilung beschränkt bleiben, sondern auf allen Ebenen der Organisation verankert werden. Dies geschieht beispielsweise durch Sensibilisierungsmaßnahmen, regelmäßige Schulungen und die Einbindung der Mitarbeiter in Sicherheitsprozesse. Unternehmen müssen klare Kommunikationsstrategien entwickeln, um die Bedeutung der Informationssicherheit zu verdeutlichen. So wird sichergestellt, dass alle Beschäftigten ihre Rolle im Schutz von Daten verstehen.
Ein ISMS basiert auf einer strukturierten Vorgehensweise zur Identifikation, Bewertung und Minderung von Risiken. Dabei sind, wie bereits erwähnt, etablierte Standards wie die ISO 27001 oder der BSI IT-Grundschutz von großer Bedeutung.
Die ISO 27001 ist ein weltweit anerkannter Standard für Informationssicherheitsmanagementsysteme. Die internationale Norm bietet eine systematische Vorgehensweise zur Identifizierung und Minimierung von Risiken sowie zur Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen. Unternehmen, die über eine ISO 27001 Zertifizierung verfügen, profitieren von einer verbesserten Sicherheitslage, erhöhtem Kundenvertrauen und einer besseren Einhaltung regulatorischer Anforderungen.
Der BSI IT-Grundschutz ist ein speziell für deutsche Unternehmen entwickeltes Rahmenwerk zur Informationssicherheit. Er bietet konkrete Handlungsempfehlungen und Maßnahmenkataloge, die eine praxisnahe Umsetzung ermöglichen. Der IT-Grundschutz orientiert sich an bewährten Sicherheitspraktiken und unterstützt Unternehmen bei der effizienten Implementierung eines ISMS. Der BSI IT Grundschutz erklärt die grundlegenden Prinzipien, definiert klare Ziele und hilft beim Aufbau.
Wie Sie nun also schon gesehen haben ist die Sicherheit und der Schutz von Informationen unabdingbar. Doch wie genau wird nun ein ISMS im Unternehmen aufgebaut?
Zunächst ist es wichtig, die spezifischen Unternehmenswerte sowie die individuellen Schutzbedarfe gründlich zu analysieren. So werden potenzielle Schwachstellen und Risiken frühzeitig erkannt. Im Anschluss daran werden individuelle Sicherheitsmaßnahmen entwickelt die gezielt auf die identifizierten Risiken eingehen. Ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen ISMS ist zudem die regelmäßige Überprüfung sowie die fortlaufende Verbesserung der implementierten Sicherheitsvorkehrungen, um sich kontinuierlich gegen neue und dynamische Bedrohungen abzusichern und die Informationssicherheit nachhaltig zu gewährleisten.
💡 Tipp: Zur Risikobewertung sind Instrumente wie die SWOT oder PESTEL Analyse hilfreich!
Ein effektives ISMS setzt die klare Definition von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten voraus. Zu den wesentlichen Rollen, die im Rahmen eines solchen Systems von Bedeutung sind, zählen:
Ein weiterer zentraler Bestandteil eines ISMS ist die Erstellung von Sicherheitsrichtlinien (Policies), die klare Regeln für den Umgang mit Informationen und IT-Systemen definieren. Diese Richtlinien sollten regelmäßig überprüft und an neue Anforderungen angepasst werden, sodass sie den aktuellen Sicherheitsbedrohungen und regulatorischen Anforderungen entsprechen.
Mitarbeiter sind eine der größten Schwachstellen in der Informationssicherheit. Daher ist es so wichtig, dass Unternehmen regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen durchführen. Dies umfasst Themen wie sicheres Passwortmanagement, Phishing-Prävention und den sicheren Umgang mit Unternehmensdaten. Interne Schulungen sollten hierbei interaktiv gestaltet und regelmäßig aktualisiert werden. So können Mitarbeiter möglichst nachhaltig auf digitale Gefahren aufmerksam gemacht werden.
💡 Tipp: Wenn Sie Ihre Mitarbeiter effektiv weiterbilden möchten und detaillierte Einblicke in den Aufbau und die Implementierung eines ISMS erhalten möchten, schauen Sie sich doch einmal unseren IT Sicherheit Videokurs für Unternehmen an!
Die Einführung eines ISMS stellt Unternehmen vor eine Reihe von Herausforderungen. Einer der größten Hürden ist der organisatorische Wandel, der mit der Implementierung einhergeht. Mitarbeiter müssen neue Prozesse und Richtlinien verinnerlichen, was oft auf Widerstand stößt. Zudem erfordert ein effektives ISMS die kontinuierliche Anpassung an neue Bedrohungen und technologische Entwicklungen.
Die finanziellen Aufwendungen für die Einführung eines ISMS variieren je nach Unternehmensgröße und IT-Struktur. Kleine und mittelständische Unternehmen müssen mit Investitionen im fünfstelligen Bereich rechnen. Große Konzerne werden aufgrund höherer Sicherheitsanforderungen deutlich mehr investieren müssen. Zu den Kostenfaktoren zählen unter anderem die Anschaffung und Implementierung geeigneter Sicherheitslösungen, die Schulung der Mitarbeiter sowie die regelmäßige Durchführung von Audits und Penetrationstests. Langfristig betrachtet amortisieren sich die Investitionen in ein ISMS jedoch, da sie Unternehmen vor potenziellen finanziellen Verlusten durch Sicherheitsvorfälle schützen.
Die digitale Transformation bringt ständig neue Technologien und Sicherheitsherausforderungen mit sich. Unternehmen müssen flexibel bleiben und ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich anpassen. Dies beinhaltet die Einführung neuer Sicherheitslösungen, die regelmäßige Bewertung von Bedrohungslagen und die Implementierung innovativer Schutzmaßnahmen wie künstliche Intelligenz zur Bedrohungserkennung.
Für viele Unternehmen steht die Sicherheit von Informationen und der Schutz vor unbefugtem Zugriff an erster Stelle. Der Grund dafür liegt nahe: Betriebsausfälle bringen Firmen in große Schwierigkeiten und können gar existenzbedrohend sein. Insbesondere diejenigen die großen Wert auf ihre IT-Sicherheit legen oder gesetzlich dazu verpflichtet werden, kommen an einem ISMS nicht vorbei. Es schützt nicht nur vertrauliche Informationen, sondern reduziert auch potenzielle Sicherheitsrisiken erheblich. Genau dieser Informationsschutz ist im digitalen Zeitalter so wichtig geworden und nimmt mit einer voranschreitenden Digitalisierung stetig zu. Schutzkonzepte sollten jedoch zu jederzeit aktuellen Anforderungen gerecht werden. Die kontinuierliche Verbesserung bestehender Konzepte gewährleistet hierbei die notwendige Aktualität.
Sollten Sie weitere Fragen zum Thema haben oder Hilfe beim Aufbau oder der Evaluation eines bestehenden Konzeptes benötigen, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
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